Die positive Seite der Gier

Gier. Maßlosigkeit. Habsucht. Begierde. Verlangen. Leidenschaft. Lust. Sehnsucht? Die Facetten von Gier sind vielfältig und wie immer kommt es auf die Sichtweise an. Gier wird dann zum Thema, wenn die Moral außen vor bleibt und die Grenzen unseres christlich-humanistischen Weltbildes überschritten wurden. Dabei scheint uns Menschen die Habgier in den Genen zu liegen. Wohl keinem ist das Bedürfnis „mehr haben zu wollen“ fremd. Gier muss daher etwas genauer betrachtet werden.

Scheitern die Nimmersatten?

Gier verführt. Historisches Paradebeispiel ist die Geschichte von Adam und Eva. Ihre Neugier motiviert sie zu „proaktivem“ Handeln. Nicht schlecht, doch die Konsequenzen sind tragisch. Der Rausschmiss aus dem Paradies zieht bis heute Kreise. Unersättlichkeit ist an der Tagesordnung, ganz gleich ob es um Macht, Eitelkeit oder Privilegien geht. Nach Ansicht der Tübinger Psychologin und Theologin Beate Wingardt ist Gier „eine Sucht, die den Menschen völlig ausfüllen und gefangen nehmen kann. Wenn es sonst nichts gibt, was einem im Leben ausfüllt, muss eine Nebensache wie die Gier zur Hauptsache gemacht werden. Die Gier zu befriedigen ist ein momentaner Genuss, der ablenkt von der großen Leere. Ich bin ein wertvoller Mensch, wenn ich Werte anhäufe – so lautet die Logik. Es gehört viel Selbstbewusstsein dazu zu sagen: Mir reicht es, ich habe genug.“ (1) Haben der Ex-Verteidigungsminister aus fränkischem Adel, der frühere niedersächsische Ministerpräsident und all die gefallenen Manager ein Selbstwertproblem? Das wäre zu populistisch gedacht, würde erneut Salz in die (öffentliche) Wunde streuen. Denn Hand aufs Herz: Begehren ist zutiefst menschlich, ohne diesen Motor läuft rein gar nichts. Gier spornt an, hieraus resultiert der Wille besser zu sein als die Konkurrenz. Darum sind wir heute die oder das was und wie wir sind.

Gut ist nicht gut genug!

"Stillstand ist der Tod, geh voran, bleibt alles anders.“, signalisiert Herbert Grönemeyer. Seit über 30 Jahren im Geschäft zählt er zu den Leadern des deutschen Musikmarktes. Er verkörpert Kreativität, Leidenschaft, Temperament - die positiven Seiten der Gier. Typische Unternehmertugenden, die hoch im Kurs stehen. Gierig sein wird weiterhin verpönt sein, doch es ist ein maßgeblicher Charakterzug des Kapitalismus. Solange das „Streben nach mehr“ nur Gewinn machen bedeutet, jedoch nicht Gewinnmaximierung heißt. Gier gehört in die Schranken der persönlichen Verantwortung, damit der Mensch im Mittelpunkt der Wirtschaft steht. Also Gier in Maßen? Staatliche Stellschrauben für bessere Spielregeln? Die „Wurzel allen Übels“ muss man nicht mögen. „Sie ist aber … ein Teil von jener Kraft, die stets den privaten Profit will und stets das Allgemeinwohl schafft.“ (2)

Klaus Peters

Quellen:
(1) www.pm-magazin.de/a/die-fratzen-der-gier
(2) http://www.welt.de/wirtschaft/article2547596/Die-Gier-hat-uns-den-Wohlstand-beschert.html

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Interim Manager Klaus Peters

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